Donnerstag, 29. April 2010

Das Salz in der Suppe

"Es läuft wie geschmiert." Wenn es denn mal läuft, dann läuft es. Aber immer nur ein paar Stunden, ein paar Augenblicke, 90 Minuten in einem Fußballspiel. Die neue Generation nennt das Flow. Doch nur bis zum nächsten "Timeout".

Also machen wir uns doch nichts vor. Meistens stockt es. Meistens gibt es Probleme, Fehler, Aussetzer und Fehlleistungen. Nichts und Niemand ist perfekt. Das iPad ist neu, aber schon finden wir die Nachteile. Der Weg zur Arbeit: heute eine einzige Grünphase, wenn da nicht die ostwestfälische Mutter gewesen wäre. An allen Stellen gibt es ein "aber". Alles hätte immer noch besser, schneller, problemloser funktionieren können. Ein deutsches Problem?

Beispiel: regenerative Energien. Warum investiert man nicht mehr in Windkraft... bam: schon wird eine "Off Shore"-Windanlage in der Nordsee eröffnet. Wäre da nicht der Baulärm für die Fische und die Probleme der Zugvögel. Am besten wäre es doch, wir lassen alles sein, dann machen wir keine Fehler... oder doch?

Jedem Anfang wohnt ein Fehler inne. Meine Arbeitstage sind nichts anderes als die Bewältigung von Fehlern, Problemen und elementaren Konflikten mit der Materie des Unperfekten. Eine ständige Herausforderung, die uns die Zeit verkürzt. Eben das Salz in der Suppe.

Es sind die Widerstände, die Dinge kompliziert und auch interessant machen. Widerstände von Menschen und vor allem Widerstände von Dingen. Computer sind deshalb weniger Gegenstände als Gegen-Stände. Sie stellen sich allzu oft mit Ihrer Komplexität als gemeine Gegen-Spieler dar, die uns täglich zum Kampf herausfordern. Also los, auf zum täglichen Kampf.