Montag, 8. März 2010

Zeigt uns MEHR vom iPad

Ein Werbvideo zum iPad. Da fliege ich doch am 3.4. nach NY. Was kostet denn der günstigste Flug. Hat jemand einen Tipp?

Sonntag, 7. März 2010

Ein Gebäude stürzt ein - oder wie uns die Zeit entrinnt

Vorige Woche ist das Kölner Stadtarchiv eingestürzt. Ich meine natürlich vor einem Jahr. Also, das war vor einem Jahr.

"Ehrlich, ein Jahr ist das schon her?", erschrocken fuhr es mir durch die Glieder. Mein Vater sagt dann immer: "Was ist schon ein Jahr." Wobei mir nicht klar ist, ob es eine Frage oder eine Feststellung ist. Er meint, es liegt an unserer Zeit, die immer schneller vergeht. An der modernen Zeit von Computer und medialer Informationsfülle. Das sei der Grund, dass uns die Jahre unter den Händen zerrinnen. War das in Zeiten von Pferdekutsche und Eisenbahn anders? Keine Ahnung.

Das Gefühl der schnell vergehenden Zeit bezieht sich aber immer nur auf die vergangene Zeitspanne, Zukunft ist dagegen immer weit weg. Erinnern Sie sich noch an das Schröder-Projekt "Agenda 2010"? Das war ein Zukunftsmodell so unerreichbar wie ein Millionengewinn im Lotto. Nur eben nicht so unwahrscheinlich. Und ZACK ist ein Jahrzehnt um. War ich nicht eben noch Student, Berufsanfänger und dann ... "Plötzlich 45" (wäre das ein geeigneter Titel für einen Bestseller, den ich rund um das Thema schreiben könnte?).

Die Zukunft kommt auf leisen Sohlen und unmerklich schnell. So wundere auch ich mich immer wieder, wie schnell doch wieder Weihnachten ist. Wie schnell ein Monat um ist, obwohl ein verregneter Sonntag schon mal quälend langsam vergeht. Man keine Lust zu einem Buch hat, die Spiele öde sind und im Fernsehen nur Volksmusik kommt. Ja, es sind die Feste, die Urlaube, die Jahreszahlen der eigenen Kinder, die das unaufhaltsame Tempo der Zeitrhythmen bestimmen.

Wo bleibt aber die Logik? Wenn wir immer schneller von A nach B kommen, wenn die E-Mails viel viel weniger Aufwand bedeuten als Briefe früher und wenn die Welt über Twitter und Buzz zur Echtzeit miteinander kommuniziert, warum gewinnen wir keine Zeit? Katapultieren wir uns in eine Taktung, die unsere Zeit rafft und zu Blöcken verdichtet? Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass wir keine Langeweile mehr haben, oder nicht mehr haben dürfen.

Gleichzeitig werden wir immer routinierter im Umgang mit modernen Kommunikations- und Fortbewegungsmitteln, so dass der Konsum von Gegenwart in Automatismen abläuft. Und Automatismen sind prinzipiell für eine Art von Zeitkonto verantwortlich, das durch Unaufmerksamkeit geplündert wird. Schauen Sie auf ihre Kontobewegungen, und wenn ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt, melden sie es. Das könnte man auch auf das Zeitkonto übertragen. Rechnen sie mit, bleiben sie aufmerksam. Melden sie die Zeitdiebe ihrem inneren Zeitwahrnehmungs-Agenten. Denn den sollten wir anstellen, damit er uns die Wahrnehmung schärft für vergangene Zeit-Räume.

Das Dumme ist nur, wenn wir Zeiträume bewusst wahrnehmen, heißt das noch lange nicht, dass wir auch die Schnelligkeit von Zeit anders vermittelt bekommen. Es ist ein wahres Dilemma, in dem wir stecken. Und ZACK, ist ein Sonntag vorbei.

Montag, 1. März 2010

Meconomy oder warum ich mein Leben ändern muss

Was ich gerade lese? Warum sollte diese Frage jemanden interessieren? Die Frage nach dem Warum wird im Titel erklärt: Weil ich mein Leben ändern muss. Zumindest beruflich ändern, privat ist alles schön.

Schön ist auch das Buch, das ich gelesen habe, denn es nimmt mich mit. Es hat mich mitgenommen, denn ich bin durch. Und, wie war es? Gut, ermutigend, ist meine Antwort. Und nun? Auf zu neuen Ufern? Ja.

Doch zunächst: worum geht es eigentlich? Es geht um Markus Albers eBook "Meconomy". Albers ermutigt zum Neuanfang. Selber aus einer sicheren Position als Journalist in den Freiberuflerstatus ausgestiegen, beschreibt er in Meconomy den Wert der Marke ICH. Er meint, dass wir uns im Zeitalter von Netz und Vernetzung, auf unsere eigenen Stärken besinnen sollten. Tue das, was du magst, und löse dich von der fremdbestimmten Welt der Lohnarbeit. Hört sich marxistisch an, ist aber eher ein Ausdruck von Selbstverwirklichung im Zeitalter von Internet und Ortsunabhängigkeit.

Er schreibt: "Wir sind alle gut in dem, was wir machen, verdienen Geld, haben etwas erreicht. Aber wenn wir jetzt nicht aufpassen, bleiben wir den Rest unseres Lebens genau auf diesem Level hängen. Wir versauern im mittleren Management."

Da ging mir dann ein Bild durch den Kopf, das mir gar nicht gefiel. Das Bild vom sicheren Job, den man aufgeben soll, sich sozusagen bewußt entlohnen?
Puhh, den Mut mit einer Familie und weiteren Verpflichtungen zu finden, da hat Herr Albers die Rechnung sicherlich ohne die Beamten-Mentalität der Deutschen gemacht. Aber für die hat er das Buch ja gar nicht geschrieben. "Von diesem Buch wird profitieren, für wen die Möglichkeiten der digitalen Ökonomie, der globalen Mobilität und der individuellen Markenbildung verlockend klingen. Wer unter der Fremdbestimmung einer Festanstellung leidet und sich überlegt, endlich mal etwas Sinnvolles mit seinem Leben anzustellen."

Und das Sinnvolle liegt in mir selber. Eine Idee entwickeln, sie ins Netz schicken und dafür leben. Weil ich meinem Boss nicht traue, werde ich lieber gleich mein eigener Chef. Eine Utopie? Albers beschreibt an seiner eigenen Biografie, wie er es selber geschafft hat. "Man könnte sagen: Meine eigene Meconomy läuft auf Hochtouren. Wann fangen Sie mit Ihrer an?"

Ok., in jedem Fall ist der Schritt in eine Selbstständigkeit für uns Kreative im Internet kein Hexenwerk mehr. "Wir können heute also mit digitalen Produkten und Dienstleistungen von überall auf der Welt mit relativ geringen Startkosten unsere Leidenschaft zum Beruf machen. Das heißt nicht nur, dass sich unsere Arbeitswelt grundlegend ändert, sondern auch unser Verständnis von Wohnort, Heimat und Mobilität." Ich bin dabei. Ich mache mit. Vor allem nach BurnOut und Mobbingerlebnissen. Weg mit den alten Zöpfen und hin zu dem, was ich kann.

Albers öffnet den Weg. "'Meconomy' ist dabei ein unbedingter Aufruf zur Tätigkeit. Ein optimistischer Gegenentwurf zu Weltuntergangsszenarien, Krisendepression und Passivitätslehren von 'Durchtauchen', Aushalten und Abwarten." Er ist aber auch ein Weg in eine Richtung, die sich meine Eltern nicht vorzustellen mögen. Sie würden es vielleicht als "Flausen" bezeichen. Aber es sind ja gerade diese Flausen, deren ich mein ganzes Know-How, meine "kreative Intelligenz" verdanke. "Lob der Flausen" würde mein Buch heißen, so wie Albers Buch auch "Mut zur Eigeninitiative" heißen könnte. Für alle, die genug von eindimensionalen Beschäftigungsverhältnissen haben, eine lohnenswerte Lektüre.
Meconomy von Markus Albers